Das "Lied vom Sturmvogel" von Maxim Gorki ist an diesem Haus an der Ecke Maxim-Gorki-Straße / Potsdamer Straße bildlich dargestellt. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das Gedicht nicht kenne. "Meyers Neues Lexikon" informiert aber in seinem fünften Band (Leipzig 1973): "Mit dem 'Lied vom Sturmvogel' (1901; dt. Nachdichtung von B. Brecht), mit dem er zum Kampf gegen die zaristische Ordnung aufrief, wurde G. zum Verkünder des proletarischen Revolutionsgedankens." Das Thema ist somit für die ab 1951 erbaute erste sozialistische Wohnstadt im Bezirk Potsdam passend gewählt, aber die Darstellung der tapsigen Pinguine wirkt inmitten der Beschaulichkeit der niedrigen, kleinteilig verzierten Häuser mit Spitzdächern eher bieder als revolutionär.
Trotz der Orientierung an der "nationalen Bautradition" ist aber das Viertel sehr schön angelegt; die fortschrittlichen Momente der frühen sozialistischen Stadtplanung sind in diesem an Licht, Luft und Grünflächen reichen Wohngebiet deutlich sichtbar. "In dieser Zeit konnte damit begonnen werden, die städtische Umwelt so zu gestalten, daß nicht mehr das Einzelgebäude, sondern vielmehr das städtebauliche Ensemble den Raum für das gesellschaftliche Leben der Menschen einnimmt. In dieser Entwicklungsrichtung ist der wahrhaft revolutionäre Zug des Städtebaus dieser Zeit zu erkennen. Formale Kriterien, die bis hin zum 'Zuckerbäckerstil' reichen, gehen am Kern der Sache vorbei." (W. Günther: Gebaute Umwelt. Leipzig / Jena / Berlin 1977).
Konzipiert wurde die Siedlung übrigens von Karl Gottfried Pust, Wilm Stolze und Walter Funcke. Letzterer ist auf dieser Seite kein Neuling: Er war auch an der Umgestaltung der Potsdamer Freundschaftsinsel in den 70er Jahren und am Bau des Karl-Liebknecht-Forums beteiligt.
Trotz der Orientierung an der "nationalen Bautradition" ist aber das Viertel sehr schön angelegt; die fortschrittlichen Momente der frühen sozialistischen Stadtplanung sind in diesem an Licht, Luft und Grünflächen reichen Wohngebiet deutlich sichtbar. "In dieser Zeit konnte damit begonnen werden, die städtische Umwelt so zu gestalten, daß nicht mehr das Einzelgebäude, sondern vielmehr das städtebauliche Ensemble den Raum für das gesellschaftliche Leben der Menschen einnimmt. In dieser Entwicklungsrichtung ist der wahrhaft revolutionäre Zug des Städtebaus dieser Zeit zu erkennen. Formale Kriterien, die bis hin zum 'Zuckerbäckerstil' reichen, gehen am Kern der Sache vorbei." (W. Günther: Gebaute Umwelt. Leipzig / Jena / Berlin 1977).
Konzipiert wurde die Siedlung übrigens von Karl Gottfried Pust, Wilm Stolze und Walter Funcke. Letzterer ist auf dieser Seite kein Neuling: Er war auch an der Umgestaltung der Potsdamer Freundschaftsinsel in den 70er Jahren und am Bau des Karl-Liebknecht-Forums beteiligt.
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