Der Bau des Zuchthauses Brandenburg begann 1927. Ab 1940 wurde es auch als Hinrichtungsstätte genutzt. Nachdem es 1945 von der Roten Armee befreit worden war, diente es bis 1947 zur Internierung von Kollaborateuren und ab 1949 als Strafanstalt. Beim Krematorium am Rande des Parks der Kultur und Erholung wurde nach dem Krieg ein Ehrenmal des antifaschistischen Widerstandskampfs errichtet. Die Lage des Denkmals ist besonders interessant; es befindet sich direkt zwischen dem Park und dem Wohngebiet Brandenburg-Nord. Den Übergang zwischen Denkmal und Wohngebiet vermittelt ein schmaler, von Bäumen gesäumter Weg. Der „Stadtführer Brandenburg“ von G. Mangelsdorf und G. Weigelt (Museum Brandenburg, 1977) schreibt dazu:
“Auf eine Anlage und Gestaltung zurückgehend, die etwa 1948 im Bereich des Friedhofes vom Krematorium entstand, wurde das Denkmal 1974/75 umgestaltet. [...] Vor einer die Zuchthausmauer symbolisierenden 6 m hohen Klinkerwand steht die Gestalt eines Widerstandskämpfers, bekleidet und gefesselt wie die zum Tode Verurteilten. Der Entwurf stammt von A. Threyne. Links ein Lorbeerkranz, oben der Text „Zum Tode geführt und siehe wir leben“. Seitlich des Denkmals befindet sich die Schale der Ehrenden Flamme. Ihre Deckplatte trägt die Namen der 12 Nationen, aus denen die etwa 1800 Opfer kamen, die in Brandenburg ihr Leben lassen mußten. Rechts vom Mal befinden sich Syenittafeln mit Namen von Opfern; 342 Urnen stehen unter diesen Tafeln. Am Berghang schließt eine mit ehrenden Worten versehene Wand den Freiraum ab. Eine Schwurhand (Bildhauerin Monika Spieß) steht inmitten des Textes: Ehrendes Gedenken den antifaschistischen Widerstandskämpfern, die im ehemaligen Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordet wurden. Zu den Ermordeten gehören die hervorragenden Kämpfer Anton Saefkow, Bernhard Bästlein, Theodor Neubauer, Werner Seelenbinder.“
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